Gedanken zur Zucht

Als Ponyzüchterin in der dritten Generation sowie als FN-geprüfte Zuchtrichterin lege ich großen Wert auf das Wissen um die verschiedenen Rassen und deren Eigenheiten.

Züchten bedeutet auch “Denken in Generationen”. Eine relativ kleine Population wie die Ponyrasse Connemara erfordert eine große Verantwortung im Umgang mit dem Gen-Pool. Der Inzuchtskoeffizient belegt die derzeitig auffällige Abnahme der genetischen Vielfalt. Gesundheit und Rassetyp-Veränderung werden sich dabei zu wichtigen Themen der Zukunft heraus kristallisieren.

Meine Empfehlung zum Thema Rasseentwicklung: Der sog. "Feely-Report" in deutscher Übersetzung von Susanne Lehmann - danke vielmals für's Werken!

 

Meine Anpaarungsziele:

* möglichst geringer Blutanschluss der Elterntiere

* Typkonsolidierung durch Aussparen von Fremdblut (xx, ox, …) im Stammbaum

* Anpaarungen ausserhalb übernutzter Blutlinien

* Vermeidung von Sommerekzem belasteten Linien

* Vermeidung von HWSD belasteten Linien

*  fundamentstarke, charakterlich sympatische und leistungsbereite Ponys für die ganze Familie

 

Sommer-Ekzem: Auch bei den Connemara-Ponys findet man leider inzwischen die komplexe Erkrankung “Sommerekzem”, die alljährlich wiederkehrt, als nicht heilbar gilt und den Ponys große Qualen bereitet. Ausschlaggebend sind mehrere exogene Faktoren wie Kriebelmücken und eiweißreiches Futter - aber auch eine gewisse genetische Disposition als endogener Faktor ist nachgewiesen.

So lege ich großen Wert auf ekzemfreie Linien und schließe dies bei der Auswahl der Stationshengste und Bedeckungen sehr wohl in meine Überlegungen mit ein.

Den Begriff “Bremsen-Allergie” halte ich für eine üble Verharmlosung dieser tragischen Krankheit, die durch verantwortungsvolle Zucht vermieden werden kann.

 

HWSD-Syndrom (Hoof Wall Separate Disease): Diese genetisch bedingte Hufkrankheit hat in letzter Zeit für viel Wirbel und Verunsicherung unter Kaufinteressierten und Züchtern gesorgt. Auch der vermehrte Import von Connemaraponys, deren Linien die meisten nur vom Hörensagen kennen, trägt leider dazu bei.

Wer jedoch so wie wir über lange Jahre schon nur durchdachte und verantwortungsvolle Anpaarungen vornimmt, hat dieses Problem gar nicht erst. Wir züchten nach allerhöchsten Ansprüchen - alle Elterntiere (Hengste und Stuten), die bei uns in der Zucht zum Einsatz kommen, sind völlig frei von dieser genetischen Krankheit. Weder Stationshengsten noch Gaststuten, die Trägertiere (also  mit N/HWSD-Eergebnis) sind, bieten wir am Hof Quartier.

Meine Empfehlung zum Thema HWSD: Das extra von der Connemara-Vereinigung e.V. entwickelte HWSD-Informationsblatt - auch hier danke vielmals für dieses Werk!

 

Beide Krankheiten lassen sich mittels klinischer Labormethoden nachweisen.

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